Erwachsene
1. Stimmstörungen (Dysphonie)
Organische Stimmstörung
Für eine normale Stimmbildung müssen die Stimmlippen („Stimmbänder“) im Kehlkopf frei vibrieren können. Verschiedene körperliche Störungen können dazu führen, dass dies nicht mehr gewährleistet ist – es kommt zur Dysphonie. Bei den organischen Ursachen einer Dysphonie zeigen sich oft charakteristische Veränderungen oder Auffälligkeiten im Kehlkopf wie zB Entzündung, Tumor, Reinke Ödem, Lähmung der Kehlkopfmuskulatur.
Ein Arzt kann diese mit Hilfe der Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) diagnostizieren.
Funktionelle Stimmstörung
Dies sind Stimmerkrankungen, bei welchen primär keine organische Ursache besteht. Nach langanhaltender muskulären Fehlspannungen kann es jedoch sekundär zu organischen Veränderungen kommen.
Symptome: Eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme, Räusperzwang, Heiserkeit, Fremdkörpergefühl,…
Wenn Sie schon länger als 3 Wochen an solchen Symptomen leiden, vereinbaren Sie umgehend einen Termin bei einem HNO-Arzt.
2. Gesichtslähmungen (Facialisparese)
Die Facialisparese ist die Lähmung des Nervus facialis. Bei einer stärkeren Form kann es zur Veränderung der Gesichtsmimik kommen. Oft entstehen Symptome wie ein herabhängender Mundwinkel, inkompletter Lidschluss oder abgeschwächtes Stirnrunzeln. Ziel der logopädischen Therapie ist es, die Synchronität des Gesichtes wieder herzustellen.
3. Myofunktionelle Störungen (Falsches Schluckmuster)
Hierbei handelt es sich um ein falsches Bewegungsmuster von Zunge und Lippen beim Schlucken. Bei jedem Schluckakt (ca. 1000- 2000 x / Tag) bewegt sich die Zunge falscherweise nach vorne und drückt gegen die Zähne. So kann die Zunge als einer der stärksten Muskelkomplexe unseres Körpers die Zähne verschieben und /oder den Kiefer verformen. Häufig entstehen ungünstige Muskelspannungszustände im Mundbereich (die korrekte Zungenruhelage ist oft nicht vorhanden, die Lippen sind geöffnet).
4. Aussprachestörungen
In jedem Alter ist es möglich, Aussprachestörungen zu behandeln. Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten von Erwachsenen beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“. Die Aussprache wird hier dadurch verändert, dass bei der Artikulation des Lautes /s/ die Zunge z. B. zwischen die Zähne rutscht.